Wartungsarbeiten am 6.Juli von 6:30 Uhr bis 7:30 Uhr - Datenabfrage beeinträchtigt

Meilenstein erreicht

Vor kurzem war es soweit: Auf dem Betrieb von Martin Bezold wurde die 2-millionste PAG-Probe aus Milch gezogen und beim Milchprüfring Bayern in Wolnzach untersucht. Der Betriebsleiter bewirtschaftet etwa 100 Hektar Fläche im Herzen der Fränkischen Schweiz mit 60 Kühen plus Nachzucht. Seit etwa einem Jahr hat der Landwirt den PAG-Test aus Milch im Einsatz und ist begeistert: „Die Zeitersparnis und der verringerte Arbeitsaufwand sprechen absolut für den Test. Die Ergebnisse kann ich unmittelbar nach dem Probemelken über die LKV-App abrufen“. Im Jahr 2014 etabliert, hat sich der PAG-Test aus Milch innerhalb kurzer Zeit zum echten Erfolgsmodell entwickelt. „Inzwischen analysieren wir teilweise 6.000 Proben pro Woche“, berichtet Josef Schmidpeter, zuständig für die PAG-Untersuchung beim Milchprüfring Bayern. Die Gründe für den Test liegen auf der Hand: Die Tierhalter profitieren, da sie Kosten und Zeit einsparen, die Zwischenkalbezeit wird durch das frühzeitige Identifizieren von nicht trächtigen Kühen reduziert. Zusätzlich entfallen für die Tiere das Fixieren sowie den manuellen Eingriff durch den Tierarzt bzw. Besamungstechniker. „Wir können den Test nur weiterempfehlen!“, so der Landwirt.

Von links: Josef Schmidpeter (mpr Bayern), Landwirte Florian und Martin Bezold sowie Gerhard Unger (LKV Bayern) freuen sich über den 2,0 Mio. PAG-Test.

 

Trächtigkeitsergebnis dank Glykoproteine aus der Milch
PAG steht für Pregnancy Associated Glycoprotein. Der Test reagiert auf Glycoproteine (spezifische Eiweiße), die nur während der Trächtigkeit in der Plazenta gebildet werden und auch in die Milch gelangen. Bereits ab dem 28. Tag nach der Besamung kann der Trächtigkeitsstatus einfach und unkompliziert über die Milch bestimmt werden. Dafür ist lediglich eine Milchprobe der betreffenden Kuh nötig, die im Labor des Milchprüfring Bayern untersucht wird. Eine korrekte Probenahme vorausgesetzt, weist der Test eine sehr hohe Zuverlässigkeit auf.  

Einfach, praxisnah und tierisch gut – das ist der PAG-Test aus Milch
Der größte Anteil der Proben läuft über die Milchleistungsprüfung des LKV Bayern. Dieser bietet den PAG-Test in vier Varianten an:

  • KuhPM (Test für einzelne Kuh innerhalb des Probemelkens (PM))
  • KuhEinzel (Test für einzelne Kuh außerhalb des PM)
  • HerdePlus (automatischer Frühträchtigkeitstest und Bestätigungstest)
  • HerdeComfort (automatischer Frühträchtigkeitstest und Bestätigungstest und zusätzlichen Spätträchtigkeitstest ab dem 160. Trächtigkeitstag)

Der Milchprüfring Bayern e.V. hält für die Landwirte Einzelproben zur Untersuchung im 10er-Set bereit. Der PAG-Test ist auch für Ziegen und Schafe geeignet. 

 

Alle Informationen rund um den PAG-Test aus Milch finden sich auf der Homepage des Milchprüfring Bayern e.V. sowie auf der Seite des LKV Bayern e.V.

Milchwirtschaft:

Erkennbare Lücken im Wissenstransfer zu schließen und bestehende Potenziale zu heben, darauf zielt eine neue Vereinbarung ab, die zwischen fünf süddeutschen milchwirtschaftlichen Organisationen geschlossen wurde.

Triesdorf/Wolnzach, 09.02.2024

Gütebewertung der Rohmilch und Qualitätsuntersuchungen von Milchprodukten auf allen Produktionsschritten waren und sind zentrale Elemente einer hochwertigen Milcherzeugung und -verarbeitung. Gemäß der Bedeutung der Milch für die Ernährung der europäischen Bevölkerung war es daher über Jahrzehnte selbstverständlich öffentliche Forschungs- und Beratungseinrichtungen zur Weiterentwicklung der Milchanalytik vorzuhalten. Diese Unterstützung der Wirtschaft schwindet und ist regional bereits auf null zurückgefahren worden. Auch die Beratung der Anwender spezieller Analysegeräte wird durch die Gerätehersteller auf dem europäischen Markt stark reduziert. „Diese Situation wird durch die bei allen Einrichtungen bestehende Notwendigkeit Personal effektiv und effizient einzusetzen noch verstärkt. Die Intensivierung der in vielen Teilbereichen bereits bestehenden Zusammenarbeit ist somit eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft“, so Alfred Enderle, Geschäftsführender Vorstand des Milchprüfring Bayern e.V.

Um die vorliegenden Herausforderungen anzugehen und eine zukunftsweisende Grundlage zu schaffen, wurde zwischen fünf süddeutschen milchwirtschaftlichen Organisationen eine gemeinsame Vereinbarung geschlossen. Die beteiligten Partner, zu denen der Milchprüfring Bayern e.V, der Milchprüfring Baden-Württemberg e.V sowie die Milchwirtschaftlichen Vereine Baden-Württemberg, Bayern und Franken gehören, verpflichten sich zu einer intensiven Zusammenarbeit. Ziel ist es das Expertenwissen der Milchprüfringe inkl. ihrer Tochterunternehmen und der muva kempten GmbH als Tochterunternehmen des Milchwirtschaftlichen Verein Bayern e.V. zu bündeln. Mit diesen Institutionen hat Süddeutschland herausragende Unternehmen mit einer unvergleichlichen Spezialisierung auf Milch und Milchprodukte. Diese Kooperation baut auf bereits bestehenden langjährigen Partnerschaften auf, die sich in verschiedenen Projekten unter unterschiedlichen Konstellationen entwickelt haben. „Mit diesem Schulterschluss der süddeutschen Einrichtungen wollen wir die hervorragenden Dienstleistungen, die von den Beteiligten und ihren Tochterunternehmen für die gesamte Wertschöpfungskette der Milchbranche angeboten werden, für die Zukunft sichern und ausbauen“, betont Enderle.

 

 

Bild: Schulterschluss der Einrichtungen der süddeutschen Milchwirtschaft – v.l.: Manfred Olbrich, Milchwirtschaftlicher Verein/MPR Baden-Württemberg; Alfred Enderle, Milchprüfring Bayern e.V.; Günther Felßner, BBV-Präsident und Vorsitzender Milchwirtschaftlicher Verein Franken e.V.; Dr. Monika Knödlseder, muva kempten GmbH; Christine Röhrl, QSE GmbH; Elmar Karg, Milchwirtschaftlicher Verein Bayern e.V.; Joachim Koch, Milchwirtschaftlicher Verein Bayern e.V.

Berufliche Perspektiven beim Milchprüfring Bayern

Seit fast 90 Jahren vereint der Milchprüfring Bayern e.V. (mpr) als gemeinnütziger ein­getragener Verein alle Interessentengruppen der bayerischen Milchwirtschaft. Wichtigstes Ziel ist es, als neutrale Prüfeinrichtung die Qualität der Rohmilch in Bayern zu kontrollieren und zu fördern.  Der Milchprüfring Bayern e.V. betreibt am Standort Wolnzach eines der größten akkreditierten Rohmilchlabore weltweit. Aufbauend auf ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem werden für unsere Kunden wichtige Grundlagen für die Produkt- und Prozessqualität bereitgestellt. Die fachliche Vertretung des mpr nach außen und der laufende Austausch mit Kunden, Verbänden, Standardgebern und Behörden sind obligatorisch.

 

Offene Stellen - Werde Teil unseres Teams

Sie suchen eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit mit Zukunft? Sie haben Lust auf eine Veränderung, sind gerne Teil eines starken Teams und eines sicheren Arbeitsplatzes, dann sind Sie bei uns genau richtig! Entdecken Sie spannende berufliche Möglichkeiten bei uns! Aktuell haben wir folgende Stellen zu besetzen:

 

 

Weitere offene Stellen finden Sie auf unserer Karriereseite. Wir freuen uns über Ihre Bewerbung!

VMB INFOtreff Milch 2024

Melden Sie sich hier für die ONLINE VORTRÄGE zu aktuellen Themen der Milchviehhaltung an. Die Vorträge sind kostenlos und für jede/n Interessierte/n zugänglich:

  • 14.03.2024, Beginn: 09:30 Uhr - „Klee und Luzerne als heimisches Eiweiß - Anbau und Fütterung“, Charlotte Junker und Friedrich Grimmer, Demonstrationsnetzwerk KleeLuzPlus (Fachkoordinatoren Pflanze und Tier)

  • 25.03.2024, Beginn: 09:30 Uhr - „Digitale Vernetzung in der Milchwirtschaft: Status quo und Chancen für die Branche“, Dr. Mechthild Frentrup, Dialognetzwerk „Zukunftsfähige Landwirtschaft“ - Mitglied im Aufsichtsrat der DMK - Unternehmensberatung im Agribusiness

  • 16.05.2024, Beginn: 09:30 Uhr -„Aktuelle Entwicklungen in der Haltungsformkennzeichnung und dem QMilch-Programm“, Klaus Rufli, Projektleiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit QM-Milch e.V.

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Weitere Informationen finden Sie unter VMB - INFOtreff Milch 2024

Hilfe beim Herdenmanagement

Das Thema Tierwohl in der Tierhaltung und die damit verbundenen Diskussionen um die Haltungsbedingungen gewinnen in der Gesellschaft immer mehr Beachtung. Längst hat das Thema eine politische Dimension erreicht, die sich auch auf die Wirtschaft auswirkt. Für wirksame Schritte in Richtung einer artgerechteren Haltung und gelebtem Tierwohl können Landwirte nicht nur in Stallanlagen investieren, sondern auch in Verbesserungen ihres Herdenmanagements.

Interaktive Online-Broschüre
Die Online-BroschüreHilfe beim Herdenmanagement für Landwirte in der Milchvieh-/Rinderhaltung“ bietet Landwirten eine Übersicht, welche Möglichkeiten es gibt, das Tierwohl auf dem eigenen Betrieb zu verbessern. Die Broschüre bietet durch zahlreiche Verlinkungen (öffnen durch einen „Klick“ auf die Symbole) die Möglichkeit, sich interaktiv und umfangreich zum Thema Tierwohl und Herdenmanagement zu informieren.

Werden Sie Teil der Broschüre
Die Inhalte der Online-Broschüre werden jährlich aktualisiert, um stets auf dem neuesten Stand zu sein. Wir sind offen für neue Themenbereiche und Beiträge. Wenn Sie einen Beitrag für die nächste Version schreiben möchten oder Interesse an einem bestimmten Thema haben, das in der nächsten Version erläutert werden soll, schreiben Sie gerne eine E-Mail an: fue@mpr-bayern.de

Für wen ist die Broschüre?
Die Broschüre ist für alle Landwirte, die in Bayern Milch produzieren und/oder ihre Milch an bayerische Molkereien liefern. Die Broschüre soll den Landwirten als Hilfestellung dienen und verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie das Thema Tierwohl auf dem eigenen Betrieb verbessert und unterstützt werden kann. Gleichzeitig können die enthaltenen Informationen als Argumentationshilfe gegenüber der Öffentlichkeit z.B. bei Gesprächen mit kritischen Verbrauchern oder Medienvertretern dienen.

In welchem Zusammenhang wurde die Broschüre erstellt?
Die Erstellung dieser Broschüre ist Bestandteil der wissenschaftlichen Studie „Tierwohl und Klimawirkung“ und wurde durch den Milchprüfring Bayern e.V. in Wolnzach ausgeführt. Die Studie wird finanziert durch den Bayerischer Milchförderungsfonds im Bayerischen Bauernverband. Die Laufzeit der Studie ist angelegt auf den Zeitraum 01.04.2022 bis 31.12.2023.

Neue Android-Version "mpr-mobil"

Am 21.11.2023 wurde eine neue Version unserer App "mpr mobil" im Google Play Store ausgeliefert. Diese neue Version beinhaltet Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates. Nach der Installation müssen Sie aus technischen Gründen ihre Zugangsdaten erneut eintragen um sich anzumelden.

Sollte Ihnen ihr Passwort nicht bekannt sein, können Sie dies über die "Passwort vergessen"-Funktion auf unserer Webseite (Hier Passwort zurücksetzen) zurücksetzen. Ihr Passwort kann nur über unsere Website zurückgesetzt werden, da diese Funktion aktuell bei der Android-App nicht angeboten wird.

Zum Passwort ändern, gehen Sie wie folgt vor:
1. Schritt: Klicken Sie in der blauen Zeile unterhalb des Buttons "Anmelden" auf "Passwort oder Benutzername vergessen?".

2. Schritt: Es öffnet sich ein neues Fenster "Zugangsinformationen anfordern". Hier geben Sie bitte Ihre E-Mailadresse ein und klicken auf "E-Mail anfordern". In Kürze wird Ihnen dann eine E-Mail mit Ihrem Benutzernamen und eine Anleitung, wie Sie Ihr Passwort ändern können, zugesandt.

3. Schritt: In ihrem Postfach finden Sie nun eine E-Mail vom mpr. Bitte folgen Sie dieser Anleitung und legen ein neues Passwort fest.

4. Schritt: Sie können sich nun mit dem neuen Passwort einloggen.

Sollten Sie dennoch Fragen haben, helfen Ihnen unsere Kolleginnen und Kollegen gerne weiter. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und bitten diese zu entschuldigen.

PAG-Test aus Milch

Trächtigkeit ohne zusätzlichen Aufwand und ohne Risiko für das Tier bestimmen? Das geht ganz einfach mit dem PAG-Test aus der Milch. Wir bieten Ihnen eine Untersuchung der Trächtigkeit ab dem 28. Tag nach der Besamung an. In unserem Labor können wir spezielle Eiweißbaustoffe nachweisen, die nur während der Trächtigkeit in der Plazenta gebildet werden und auch in die Milch gelangen. Die letzte Kalbung sollte mindestens 60 Tage zurückliegen. Der PAG-Test ist auch für Ziegen und Schafe geeignet.

Ihre Vorteile:

  • Einfache Probenahme, kein Aufwand für Fixieren, keine Blutprobenahme erforderlich.
  • Nachweisgenauigkeit vergleichbar mit Palpation/ Ultraschall.
  • Frühzeitiges Erkennen von Trächtigkeiten und Aborten, dadurch kürzere Zwischenkalbezeiten. 
  • Für ein erfolgreiches Herdenmanagement ist die Information über den Trächtigkeitsstatus der Kühe unbedingte Voraussetzung - während der ganzen Zeit der Trächtigkeit!

Unser Leistungsumfang für Sie:

  • Proberöhrchen, Laboruntersuchung, Ergebnisauswertungs- und Mitteilungservice
  • Praxisbewährte Versandeinheit im 10er-Pack
  • Einfache und unkomplizierte Verrechnung: Sie bezahlen den Gesamtbetrag für 10 Proberöhrchen (inkl. Untersuchung und Ergebnismitteilung) unabhängig davon, wann die Proben abgeschickt werden

 

Sind Sie Mitglied beim LKV?

Als LKV-Mitgliedsbetriebe können Sie die Trächtigkeitsuntersuchung ohne Mehraufwand im Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) durchführen lassen. Das LKV Bayern bietet den PAG-Test in vier Varianten an:

  • KuhPM (Test für einzelne Kuh innerhalb des Probemelkens (PM))
  • KuhEinzel (Test für einzelne Kuh außerhalb des PM)
  • HerdePlus (automatischer Frühträchtigkeitstest + Bestätigungstest)
  • HerdeComfort (automatischer Frühträchtigkeitstest + Bestätigungstest sowie zusätzlichem Spätträchtigkeitstest ab dem 160. Trächtigkeitstag)

 

Weitere Informationen rund um den PAG-Test aus Milch sowie den Bestellschein finden Sie hier.

Internationaler Tag der Milch

MilchflascheOb Ayran in der Türkei oder Skyr in Island: Milchprodukte spielen als Lebensmittel in nahezu allen Ländern dieser Erde eine wichtige Rolle. Um der Milch und der Milchwirtschaft mehr Aufmerksamkeit zu schenken, haben Landesvereinigungen wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gemeinsam mit dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) im Jahr 1957 den Weltmilchtag ins Leben gerufen.

Seit dem Jahr 2001 wird der Tag der Milch jährlich in mehr als 40 Ländern am 1. Juni gefeiert, um das Bewusstsein für den wertvollen Rohstoff Milch sowie die Akteure hinter dem weißen Gold – Landwirtschaft, Milchkühe, Milchviehhaltung, Milchproduktion, Agrarpolitik – auf der ganzen Welt zu stärken. Weltweit wird der Internationale Tag der Milch mit zahlreichen Vor-Ort-Aktionen gefeiert. Auf der Webseite des internationalen Tags der Milch gibt es viele Einblicke in die Veranstaltungen. In Italien organisiert beispielsweise der Freie Bauernverband von Cremona jedes Jahr ein Milchfestival, in dessen Rahmen auch eine Konferenz zum Thema gesunde Ernährung im Kinder- und Jugendalter stattfindet.

Auch in Deutschland wird der Tag genutzt, um Verbrauchern das Thema Milch näher zu bringen: Wie entsteht meine haltbare Vollmilch? Woher kommen mein Lieblingsjoghurt oder der Frühstücks-Kakao? Die Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Organisationen (GML) hat dazu - wie die Jahre davor - einen Video-Clip unter dem Motto „Ich bin Team Milch… Und du so?“ produziert, der zeigt, wie vielfältig Milch und Milchprodukte in unserer Esskultur sind. Ob Porridge, Cheesecake, Shake oder Latte Macchiato, die unterschiedlichen Milchfans stellen im Clip vor, zu welchem Team sie sich zugehörig fühlen, unter anderem auch die bayerische Milchkönigin Veronika Gschoßmann mit dem typischen bayerischen Milchprodukt "Obazda".

Betriebsproben einsenden – so klappt’s!

Mit bis zu 300 Proben pro Tag ist der Betriebsproben-Service sehr gefragt. Wir haben zusammengestellt, was bei der Probenziehung und -beschriftung wichtig ist. Die Proben werden täglich vom mpr bei den Molkereien abgeholt. Dadurch erhalten Sie Ihr Ergebnis noch schneller.

„Hat die Kuh noch Zellzahlprobleme?“, „Ist der Keimgehalt wieder gesunken?“ – jeder Milcherzeuger kennt Situationen, in denen er ein Milchanalysenergebnis „außer der Reihe“ dringend braucht. Diese sogenannten „Betriebsproben“ untersucht der mpr in seinem Labor in Wolnzach. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Milch aus dem Tank oder von einer einzelnen Kuh stammt. Unser Ziel ist es, dass Sie die Analysenergebnisse schnell und sicher erhalten. Dazu sollten einige Punkte beachtet werden:

1. Probeflasche
Fragen Sie Ihren Milchfahrer oder den Erzeugerberater Ihrer Molkerei nach den mpr-Probeflaschen mit dem orangenen Konservierungsmittel.

2. Aufkleber
Mit den Probeflaschen bekommen Sie die „Betriebsproben-Aufkleber“. Es ist sehr wichtig, dass Sie diesen Aufkleber verwenden. Er hält trotz Kühltemperaturen und Feuchtigkeit auf der Flasche, hinterlässt keine Reste, die den Barcode auf der Flasche beschädigen könnten.

3. Probenahme
Mit der korrekten und sauberen Probenahme steht und fällt die Aussagekraft des Untersuchungsergebnisses. Bitte beachten Sie deshalb folgende Punkte:

  • Die Milch bitte unbedingt gut durchmischen, bevor Sie eine Probe ziehen!
  • Nie direkt in die Probeflasche melken!
  • Die Probe einer Einzelkuh immer aus deren gut durchmischtem Gesamtgemelk ziehen.
  • Bitte verwenden Sie immer Original-Probeflaschen des mpr mit Original- Konservierung.
  • Grundsätzlich einen sauberen Schöpfer verwenden. Vor allem bei einer Keimzahlprobe ist es wichtig, jegliche Verunreinigung zu vermeiden.
  • Die Probeflasche bis zum oberen Rand des Barcode-Etikettes füllen.

4. Beschriftung der Probe
Nur wenn die Probeflaschen eindeutig beschriftet sind, können wir die Ergebnisse sicher zuordnen und Ihnen mitteilen.

  • Bitte verwenden Sie nur die Betriebsproben-Aufkleber des mpr.
  • Beschriften Sie den Aufkleber mit einem wasserfesten Stift.
  • Unbedingt alle Felder (Molkerei, Ihr Name und Ihre Lieferantennummer) ausfüllen. Die Proben werden vom mpr im Zentrallabor untersucht, daher muss auch die Molkerei mit angegeben sein.
  • Kreuzen Sie bitte an, was untersucht werden soll.
  • Wenn Sie mehrere Proben an einem Tag einschicken, bitte diese deutlich kennzeichnen. Sie können dazu z.B. den Namen der Kuh auf den Betriebsproben-Aufkleber schreiben. Oder die Proben durchnummerieren und sich notieren, von welcher Kuh welche Probe ist. So ist für Sie im Nachhinein eine eindeutige Zuordnung von Ergebnis und Probe gewährleistet.
  • Kleben Sie den Aufkleber bitte nicht direkt über den Barcode.
  • Bitte schreiben Sie auch nicht das Barcode-Etikett, dadurch wird der Barcode unlesbar.
  • Schreiben Sie bitte nichts auf den Deckel der Probeflasche.

5. Mitnahme durch Sammelwagen-Fahrer
Die Proben sind gezogen und eindeutig beschriftet. Sie können diese nun dem Milchsammelwagenfahrer mitgeben. Sollte die Abholung nicht unmittelbar nach der Probenziehung sein, bitte die Proben möglichst kühl lagern, aber nicht einfrieren!
Der Milchfahrer bringt die Proben in die Molkerei. Von dort erfolgt der Transport nach Wolnzach mit unserer mpr-Kühlflotte. Seit Herbst 2015 fahren wir jede Molkerei täglich an. Dadurch sind die Proben nun noch schneller im mpr-Labor.

6. Untersuchung und Ergebnis
Ihre Probe kommt über Nacht ins Labor und wird am nächsten Tag untersucht. Die Analysenergebnisse sind am frühen Nachmittag in den mpr-Auskunftssystemen (App mpr-mobil, SMS, Internet und Telefonauskunft) abrufbar.

7. Vertraulichkeit
Die Ergebnisse der Betriebsproben dienen Ihrer Information. Die Werte gehen weder in die Abrechnung nach Rohmilchgüteverordnung ein, noch werden sie an Dritte weitergegeben. Nur Sie und Ihre Molkerei erhalten diese Ergebnisse.

 

Sollten Sie noch weitere Fragen zum Thema „Betriebsproben“ haben, wenden Sie sich bitte an info@mpr-bayern.de

Forschungsrubrik überarbeitet

Mit dem Aufbau einer umfassenden Milchanalytik und in Bayern einzigartigen Logistik, der Weiterentwicklung einzelner Untersuchungsmethoden, der Einführung des PAG-Tests aus Milch u. v. m. haben wir seit unserer Gründung viel erreicht. Dabei war und ist der intensive fachliche Austausch mit verschiedenen Forschungseinrichtungen und Gremien ein wichtiger Baustein, um im Sinne aller Interessensgruppen der Lebensmittelkette Milch zu agieren. 

Unsere Projekte spiegeln unsere bewegte Geschichte wieder. Wir haben diese gesammelt, fachlich aufbereitet und an einem zentralen Ort auf der mpr-Homepage platziert. Für eine bessere Übersicht sind die einzelnen Projekte thematisch passend jeweils einer der folgenden 6 Oberkategorien zugeordnet:

  • Tierwohl
  • Verbraucherschutz
  • Weiterentwicklung von Untersuchungsmethoden
  • Prozessüberwachung
  • Umweltschutz
  • Gremien

Wir laden Sie ein, sich auf unserer neu gestalteten Forschungsrubrik umfassend über die einzelnen Projekte zu informieren.

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PAG-Test aus Milch

Trächtigkeit ohne zusätzlichen Aufwand und ohne Risiko für das Tier bestimmen? Das geht ganz einfach mit dem PAG-Test aus der Milch. Wir bieten Ihnen eine Untersuchung der Trächtigkeit ab dem 28. Tag nach der Besamung an. In unserem Labor können wir spezielle Eiweißbaustoffe nachweisen, die nur während der Trächtigkeit in der Plazenta gebildet werden und auch in die Milch gelangen. Die letzte Kalbung sollte mindestens 60 Tage zurückliegen. Der PAG-Test ist auch für Ziegen und Schafe geeignet.

Ihre Vorteile:

  • Einfache Probenahme, kein Aufwand für Fixieren, keine Blutprobenahme erforderlich.
  • Nachweisgenauigkeit vergleichbar mit Palpation/ Ultraschall.
  • Frühzeitiges Erkennen von Trächtigkeiten und Aborten, dadurch kürzere Zwischenkalbezeiten. 
  • Für ein erfolgreiches Herdenmanagement ist die Information über den Trächtigkeitsstatus der Kühe unbedingte Voraussetzung - während der ganzen Zeit der Trächtigkeit!

Unser Leistungsumfang für Sie:

  • Proberöhrchen, Laboruntersuchung, Ergebnisauswertungs- und Mitteilungservice
  • Praxisbewährte Versandeinheit im 10er-Pack
  • Einfache und unkomplizierte Verrechnung: Sie bezahlen den Gesamtbetrag für 10 Proberöhrchen (inkl. Untersuchung und Ergebnismitteilung) unabhängig davon, wann die Proben abgeschickt werden

 

Sind Sie Mitglied beim LKV?

Als LKV-Mitgliedsbetriebe können Sie die Trächtigkeitsuntersuchung ohne Mehraufwand im Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) durchführen lassen. Das LKV Bayern bietet den PAG-Test in vier Varianten an:

  • KuhPM (Test für einzelne Kuh innerhalb des Probemelkens (PM))
  • KuhEinzel (Test für einzelne Kuh außerhalb des PM)
  • HerdePlus (automatischer Frühträchtigkeitstest + Bestätigungstest)
  • HerdeComfort (automatischer Frühträchtigkeitstest + Bestätigungstest sowie zusätzlichem Spätträchtigkeitstest ab dem 160. Trächtigkeitstag)

 

Weitere Informationen rund um den PAG-Test aus Milch sowie den Bestellschein finden Sie hier.

Die Lahmheit im Blick – Machen Sie sich fit für die Bewegungsbeurteilung

Gesunde Klauen sind das Fundament jeder Milchkuh und sorgen für Vitalität und Langlebigkeit. In 90 % der Fälle führen Klauenerkrankungen zu Lamheiten, die erhebliche Verluste in Milchviehbetrieben verursachen können. Das Förderprojekt „KLAUENfitnet“ nimmt sich seit 2015 diesem Thema an und erweitert sein Angebot nun um ein digitales Hilfesystem und ein E-Learning-Programm. So können Landwirtinnen und Landwirte die Klauengesundheit ihrer Milchkühe noch besser fördern und Lahmheiten effektiver behandeln. Auf welche Anzeichen Sie achten müssen, um Veränderungen des Gangbildes bei Kühen rechtzeitig zu entdecken, erläutert anschaulich das neue E-Learning Modul von KLAUENfitnet.

Häufig werden Lahmheiten zu spät entdeckt. Schwerwiegende und schmerzhafte Klauenerkrankungen sind die Folge, die enorme finanzielle Verluste nach sich ziehen. Entscheidend für eine gute Klauengesundheit ist das frühzeitige Erkennen lahmer Tiere und eine rasche Behandlung. Erste Anzeichen für eine beginnende Lahmheit sind mit etwas Übung leicht zu erkennen. Mit Hilfe der Bewegungsbeurteilung (Locomotion Scoring), ein bewährtes Verfahren nach Sprecher et al., lassen sich Veränderungen in der Körperhaltung und der Bewegung der Tiere auf einer fünfstufigen Skala bonitieren.

Klauengesundheit nachhaltig verbessern

Das Projektteam von KLAUENfitnet hat sich zum Ziel gesetzt, die Klauengesundheit in der Milchviehhaltung nachhaltig zu verbessern und im bereits bestehenden E-Learning KLAUENfitnet ein neues Modul zur Lahmheitsfrüherkennung entwickelt. In dem Modul „Bewegungsbeurteilung bei Kühen“ werden die Veränderungen im Bewegungsbild der Kühe erläutert und in kurzen Videoeinheiten anschaulich dargestellt. Zum Abschluss haben die Nutzer die Möglichkeit, selbst Kühe zu bewerten, sich in der Bewegungsbeurteilung zu testen und das Gelernte direkt anzuwenden. Ein Merkblatt sowie ein Erfassungsbogen runden das Angebot ab und ermöglichen einen direkten Einsatz im Stall.

Das E-Learning ist kostenfrei unter Klauenfitnet aufrufbar. In verschiedenen Modulen steht den Nutzern dort umfangreiches Wissen zur Klauenpflege sowie zu verschiedenen Klauenerkrankungen und dem Klauengesundheitsmanagement zur Verfügung.

Aktueller Projektstand

Die Praxisphase von KLAUENfitnet 2.0 mit der Erhebung der Tier- und Klauendaten endete am 30.09.2021. Im nächsten Schritt werden die eingegangen Daten von den Praxisbetrieben und Projektklauenpflegern beim LKV Bayern und vit in Verden gesichtet und noch fehlende Daten angefordert. Daran schließt sich dann die Auswertungsphase an. Im Oktober erhielt das Projekt seitens des Projektträgers BLE die Bewilligung für eine Projektverlängerung bis zum 31.01.2023.

Hintergrund und Förderung

Die Entwicklung des innovativen Betriebshelfers und des E-Learning Tools ist auf zwei Forschungsprojekte aufgeteilt: Das Projekt KLAUENfitnet wurde im Programm zur Innovationsförderung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Die Förderung des Folgeprojekt KLAUENfitnet 2.0 erfolgt über die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) mit Mitteln aus dem BMEL-Programm zur Innovationsförderung. Beide Projekte werden bzw. wurden vom Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) fachlich betreut. Der Verbund besteht aus dem Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ), der Data Service Paretz GmbH (DSP), der Freien Universität Berlin, der Lemmer-Fullwood GmbH, dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. und den Vereinigten Informationssystemen Tierhaltung w. V. (vit).
Die Deutsche Innovationspartnerschaft (DIP) Agrar fördert neue Ideen aus der Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, die Marktreife zu erlangen und damit den Eingang in die landwirtschaftliche Praxis zu finden. Die vom BMEL eingerichtete Geschäftsstelle in der BLE koordiniert die DIP-Arbeit.

 

Quellen: Pressemeldung DLQ 08.12.2020 und BLE

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4. Schritt: Sie können sich nun mit dem neuen Passwort einloggen.

 

 

 

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1,5 Millionen: PAG-Test aus Milch weiter auf Erfolgskurs

Wolnzach/München, 09.05.2022Der PAG-Test aus Milch knackt eine neue Rekordmarke! Vom Betrieb von Wolfgang Plank wurde im April 2022 der 1,5 Mio. PAG-Trächtigkeitstest durchgeführt. Der Landwirt vom Chiemsee nutzt den PAG-Test seit 2015 über das Probemelken und ist begeistert: „Ob eine Kuh tragend ist, erfahre ich automatisch über die LKV-Rind App. Außerdem muss ich die Kühe nicht mehr fixieren und der Eingriff am Tier entfällt. Da der PAG-Test deutlich günstiger ist als eine Untersuchung durch den Tierarzt, spare ich auch noch Geld.“ Seit Oktober 2014 bietet der Milchprüfring Bayern e.V. die Trächtigkeitsuntersuchung aus Milch an und die Resonanz ist enorm. „Inzwischen analysieren wir über 6.000 Proben pro Woche“, berichtet Alfred Enderle, geschäftsführender Vorstand des Milchprüfring Bayern e.V.

Trächtigkeitsergebnis dank Glykoproteine aus der Milch

PAG steht für Pregnancy Associated Glycoprotein. Der Test reagiert auf Glycoproteine (spezifische Eiweiße), die nur während der Trächtigkeit in der Plazenta gebildet werden und auch in die Milch gelangen. Bereits ab dem 28. Tag nach der Besamung und 60 Tage nach der letzten Abkalbung kann der Trächtigkeitsstatus einfach und unkompliziert bestimmt werden. Dafür ist lediglich eine Milchprobe der betreffenden Kuh nötig, die im Labor des Milchprüfring Bayern untersucht wird. Silvia Pfanzelt betreut den PAG-Trächtigkeitstest beim LKV Bayern und erklärt die Vorteile: „Die Tierhalter profitieren, da sie Kosten und Zeit einsparen. Zusätzlich wird die Zwischenkalbezeit durch das frühzeitige Identifizieren von nicht trächtigen Kühen reduziert. Für die Tiere entfallen das Fixieren und der manuelle Eingriff durch den Tierarzt bzw. Besamungstechniker.“

Praktische Anwendung des PAG-Trächtigkeitstest

Die Handhabung in der Praxis ist für den Landwirt denkbar einfach. LKV-Mitgliedsbetriebe können die Trächtigkeitsuntersuchung ohne Mehraufwand im Rahmen der Milchleistungsprüfung (MLP) durchführen lassen. Das LKV Bayern bietet den PAG-Test in vier Varianten an:

  • KuhPM (Test für einzelne Kuh innerhalb des Probemelkens (PM))
  • KuhEinzel (Test für einzelne Kuh außerhalb des PM)
  • HerdePlus (automatischer Frühträchtigkeitstest + Bestätigungstest)
  • HerdeComfort (automatischer Frühträchtigkeitstest + Bestätigungstest sowie zusätzlichem Spätträchtigkeitstest ab dem 160. Trächtigkeitstag)

Der Milchprüfring Bayern e.V. hält für die Landwirte zusätzlich Einzelproben zur Untersuchung im 10er-Set bereit. Der PAG-Test ist auch für Ziegen und Schafe geeignet.

 

Infos zum PAG-Trächtigkeitstest

Alle Informationen rund um den PAG-Test aus Milch finden Sie auf den Internetseiten des Milchprüfring Bayern e.V. und des LKV Bayern e.V.:

 

 

Über den Milchprüfring Bayern e.V.

Der Milchprüfring Bayern e.V. ist ein Pionier in der Rohmilchanalytik. An seinem zentralen Standort in Wolnzach betreibt er eines der größten Rohmilchlabore weltweit, das jährlich aus mehr als 13 Mio. Proben ca. 100 Mio. validierte Analysenergebnisse ermittelt. Als Dienstleister für Molkereien und Milcherzeuger arbeiten die mpr-Mitarbeiter schnell, kompetent, zuverlässig und kundenorientiert, um alle Prüfaufträge zur Sicherung von Prozess- und Produktqualität neutral und effizient auszuführen. Der mpr engagiert sich bei der Entwicklung innovativer Methoden und unterstützt Projekte zur Verbesserung der Informationsgrundlage für das Management von Milcherzeugerbetrieben, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von Tiergesundheit und Tierwohl.

 

Über das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V.

Das LKV Bayern e.V. ist bedeutender Partner für Bayerns Tierhalter. Den Landwirten wird ein breites und individuell angepasstes Leistungsspektrum zur Optimierung der biologischen, produktionstechnischen und wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer Tiere geboten. Die LKV-Außendienstmitarbeiter verfügen über einen sehr großen Erfahrungsschatz, werden kontinuierlich weitergebildet und sind wirtschaftlich unabhängig. Darüber hinaus garantiert das LKV Bayern die umfängliche Datensicherheit. Der objektive Blick bietet den Tierhaltern die optimale Grundlage, um Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe zu steigern. Mit dem Erzeugungs- und Qualitätsmonitoring in Form der Leistungsprüfung und Beratung trägt das LKV Bayern in erheblichem Maße zum Tierwohl, der Tiergesundheit sowie dem Umwelt- und Ressourcenschutz bei. Das LKV Bayern e.V. betreut ca. 16.600 Milchviehbetriebe mit über 900.000 Kühen und 70 Schaf- und Ziegenbetriebe im Rahmen der Milchleistungsprüfung sowie 3.700 Betriebe im Rahmen der Fleischleistungsprüfung und Fischerzeugung.

Genossenschaftsverband Bayern: ein Besuch in Wolnzach

Mitte Oktober kündigte sich der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) an, um eine Reportage über die Arbeit des mpr zu schreiben und zu drehen.

Der Artikel inklusive Video erscheint in der nächsten Online-Ausgabe (11/2021) von "Profil - das bayerische Genossenschaftsblatt". Das digitale Mitgliedermagazin des GVB berichtet über die bayerischen Genossenschaften und ihre Anliegen, darunter auch über die genossenschaftlichen Molkereien und Sennereien.

Alfred Enderle übernimmt Leitung

Der mpr wird künftig von einem geschäftsführenden Vorstand geleitet.

 

Wolnzach, 28. September 2021 – Der Milchprüfring Bayern e.V. hat in der heutigen Sitzung des Vorstandes gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden einmütig beschlossen, die operative Geschäftsführung des Vereines in die Zuständigkeit des Vorstands zu verlagern.

Der Vorstand wurde von den Vertretern der Mitgliedsverbände beauftragt, die entsprechenden notwendigen Schritte dafür einzuleiten. Gleichzeitig soll die Führungsstruktur durch ein Aufsichtsratsgremium ergänzt werden. Ziel ist die Verankerung der entsprechenden Regelungen in der Satzung bis zum Ende des Jahres 2021.

Hintergrund der Entscheidung sind neben personellen Änderungen die sich gravierend verändernden Rahmenbedingungen für die bayerische Milchwirtschaft. Durch die eingeleiteten Schritte sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um Synergien innerhalb des Milchprüfrings und dessen Tochterunternehmen zu nutzen und gleichzeitig die Vernetzung mit Einrichtungen der süddeutschen Milchwirtschaft auszubauen.

Erster geschäftsführender Vorstand wird ab Januar 2022 der bisherige Vorstandsvorsitzende Alfred Enderle, der den Milchprüfring Bayern e.V. in enger Zusammenarbeit mit den leitenden Mitarbeitern und den beiden ehrenamtlichen Vorstandskollegen führen wird.

 

Dr. Christian Baumgartner - Geschäftsführer Milchprüfring Bayern e.V.
 

StiKo-Vet-App - Angekommen im digitalen Zeitalter

Die StIKo Vet wird digital! Seit dem 1. Juli 2021 gibt es die StIKo-Vet-App für mobile Endgeräte. Die App soll den Zugang zu den Impfempfehlungen und Stellungnahmen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) erleichtern. Die Anwendung wurde so intuitiv wie möglich gestaltet. Unterteilen lässt sich die App in drei wesentliche Bereiche:

  • In der „Impftabelle“ finden Sie die Impfampeln, so wie sie in den jüngeren Leitlinien abgebildet sind, samt den dazugehörigen Impfempfehlungen. Für den schnellen Blick auf dem Handy bietet sich die Impftabelle an. Der Text ist im HTML-Format geschrieben und passt sich automatisch an die Bildschirmgröße an. Die PDF-Dokumente sind eher für größere Bildschirme, d.h. für ein iPad oder Tablet, geeignet.
  • Im Bereich „Stellungnahmen“ finden Sie die aktuellen StIKo Vet Stellungnahmen als PDF jeweils mit einem kurzen, zusammenfassenden Text. Die Stellungnahmen sind als Ausarbeitungen zu speziellen Themen eher für das Selbststudium gedacht.
  • Im Bereich „Leitlinien“ sind alle Leitlinien als PDF-Dokumente enthalten. Die Leitlinien vermitteln vor allem allgemeines Basiswissen und können ggf. auch im Gespräch mit dem Patientenbesitzer oder Betriebsleiter eine Argumentationshilfe darstellen.

Die Anwendung verfügt über einige Zusatzfunktionen: Zum Beispiel kann über die Suchfunktion nach entsprechenden Schlagworten gesucht und dann das angezeigte Dokument geöffnet werden. Die Inhalte werden automatisch auf dem Endgerät aktualisiert. Außerdem können Sie wählen, ob Sie Push-Nachrichten über aktuelle Informationen erhalten möchten. Mit Hilfe eines Kontaktformulars können Anfragen direkt an die Geschäftsstelle gerichtet werden. Die PDF-Dokumente werden auf dem Endgerät gespeichert, sodass die Anwendung auch unter „Feldbedingungen“, d.h. in Gegenden mit schlechter Netzabdeckung funktionieren kann.

Neugierig geworden? Sie finden die Anwendung kostenlos im Apple Store oder im Google Playstore unter „StIKo Vet“. Feedback wird sehr gewünscht, denn so können kleinere Probleme schnell behoben werden. Allgemeine Anregungen sollen dazu genutzt werden, die Anwendung in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.

 

Quelle: StiKo Vet

Neue Rohmilchgüteverordnung

Wahrscheinlich wird es Ihnen bereits aufgefallen sein? Auf der Homepage des mpr haben sich einige Änderungen ergeben. Grund dafür ist die neue Rohmilchgüteverordnung, die am 1. Juli 2021 bundesweit in Kraft getreten ist.

 

Um was geht es?

Die Milch-Güteverordnung (MilchGüV) aus dem Jahr 1980 wird zum 1. Juli 2021 durch die neue Verordnung zur Förderung der Güte von Rohmilch, kurz Rohmilchgüteverordnung oder RohmilchGütV, ersetzt. Fast acht Jahre hat die Milchwirtschaft über der neuen Verordnung gebrütet, die der Bundesrat am 18. Dezember 2020 verabschiedet hat. Die neue Verordnung wird um einiges umfangreicher: Aus 8 Paragraphen werden 39 inklusive drei Anlagen. Am Zweck der Verordnung ändert sich nichts: Es soll die Güte der Rohmilch gefördert werden sowie die Bezahlung der Milch auf den Ergebnissen der Güteuntersuchungen basieren.

 

Was bedeutet das für Milcherzeuger?

Laut Verordnung sind sechs Gütemerkmale der Mich zwingend zu prüfen: Fett- und Eiweißgehalt, die Gesamtkeimzahl, das Vorhandensein von Hemmstoffen, die somatischen Zellen sowie der Gefrierpunkt. Die Untersuchung auf weitere Gütemerkmale kann zwischen Abnehmer und Erzeuger vereinbart werden.

Folgende Änderungen ergeben sich:

  • Der Umrechnungsfaktor von Liter in Kilogramm steigt von 1,02 auf 1,03
  • Die S-Klasse fällt weg
  • Der Abschlag für einen Hemmstoffnachweis sinkt von 5 auf 3 Cent/kg Anlieferungsmilch im betreffenden Monat. Für jeden weiteren Nachweis im selben Monat sind mindestens 3 Cent abzuziehen
  • Es wird ein sensiblerer Hemmstofftest bundesweit vorgeschrieben. Bayern stellte bereits im Juli 2020 auf diesen Test um

Die Verordnung findet keine Anwendung für Abnehmer, die innerhalb eines Jahres täglich im Schnitt weniger als 500 l Rohmilch erfassen.

 

Und für Molkereien und MiIchprüfringe?

Hier bringt die neue Verordnung nicht weniger als einen Systemwechsel mit sich. War bisher der Milchprüfring Bayern e.V. (mpr) mit einer eigenen Ausführungsverordnung vom Freistaat Bayern beauftragt die Milchgüteverordnung umzusetzen, stehen künftig die einzelnen Molkereien in der Pflicht. In Bayern bestand allerdings weitgehend Einigkeit zwischen Verbänden und Verwaltung, dass auch künftig der mpr die entsprechenden Dienstleistungen übernehmen soll. Dies wird mit einer privatrechtlichen Vereinbarung zwischen Molkerei und mpr umgesetzt. Im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages haben die Molkereien – wo gesetzlich möglich – alle Aufgaben auf den mpr übertragen. Somit ist auch weiterhin die einheitliche Umsetzung der RohmilchGütV in Bayern sichergestellt. Insofern sollte es trotz des Systemwechsels bezügliche der Verantwortlichkeit zu keinen merklichen Änderungen in der täglichen Arbeit von Landwirten, Molkereien und mpr kommen.

Pressemeldung: Milchprüfring im Umbruch

„Der Milchprüfring steht vor einem großen Umbruch!“ Mit diesen Worten eröffnete Alfred Enderle als Vorsitzender die 51. Mitgliederversammlung des mpr am 17. Juni. Neben den üblichen Regularien, wie der Erstattung des Geschäftsberichtes und dem Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2020, standen vor allem die kommenden Entwicklungen im Fokus der Sitzung. So wird der mpr mit dem Inkrafttreten der neuen Rohmilchgüteverordnung seine Stellung als staatlich beauftragtes Unternehmen verlieren und künftig als Dienstleister für die Molkereien tätig werden, mit denen nach intensiver Kommunikation bereits im Vorfeld entsprechende Verträge abgeschlossen wurden. Grundsätzlich liegt aber die primäre Verantwortung für die Umsetzung der Rohmilchgüteverordnung ab dem 1. Juli 2021 bei den Molkereien.


Gleichzeitig versucht der mpr mit neuen Ideen und innovativen Ansätzen neue Geschäftsfelder, zum Beispiel für das Rückstandsmonitoring der bayerischen Molkereien, aufzubauen. So soll die einzigartige Logistik des mpr zusammen mit weiteren Partnern genutzt werden, um die Palette an Dienstleistungsangeboten für die Molkereien noch breiter und „smarter“ aufzustellen.


Neben diesen fachlichen Veränderungen stehen auch personelle Wechsel ins Haus: so scheidet bereits am 30. Juni Dr. Johann Meier aus dem Vorstand des mpr aus, da ein beruflicher Wechsel seine Benennung künftig nach den Statuten nicht mehr ermöglicht. Der Verband der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft e.V. wird daher in Kürze ein neues Vorstandsmitglied in das dreiköpfige Gremium entsenden. Zudem wird Dr. Karl Kunz nach Eintritt in den Ruhestand bis Dezember aus dem Vorstand ausscheiden, sodass auch der Genossenschaftsverband Bayern e.V. noch einen Nachfolger zu benennen hat.Zum Jahresende beendet auch Geschäftsführer Dr. Christian Baumgartner nach über 26 Jahren seine Tätigkeit beim mpr. Aktuell läuft die Ausschreibung für seinen Nachfolger.


Dr. Baumgartner skizzierte in seinem Geschäftsbericht die aktuelle Lage und Herausforderungen für den mpr in den kommenden Jahren. Der mpr sei wirtschaftlich gesund, fachlich und organisatorisch gut aufgestellt, habe allerdings auch wichtige Aufgaben auf dem Tisch, die jetzt bewältigt werden müssten. Dies betreffe sowohl die Umsetzung der Rohmilchgüteverordnung als auch den internen organisatorischen Bereich, z.B. im Zusammenhang mit der Digitalisierung aller Geschäftsprozesse.
Eine kontroverse Diskussion ergab sich im Zusammenhang mit der Tätigkeit der verschiedenen Tochtergesellschaften sowie mit der geplanten Satzungsänderung, wodurch die Bedürfnisse der Mitgliedsorganisationen noch besser abgebildet werden sollen.


Nach Darlegung der verschiedenen Standpunkte konnte Konsens für die weitere Vorgehensweise erzielt werden. Die Versammlung sprach Vorstand und Geschäftsführung sowie der gesamten mpr-Belegschaft für die geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus. Dem Vorstand und dem Geschäftsführer wurde für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2020 bei einer Gegenstimme die Entlastung erteilt und ebenfalls für die engagierte Arbeit in bewegten Zeiten gedankt.

Jederzeit informiert – die mpr-App macht’s möglich

Die Welt wird digitaler und auch die Landwirtschaft folgt diesem Trend. Warum also nicht auch eine App entwickeln, mit der Sie die Laborergebnisse ihrer Milchproben abrufen können? Der mpr machte sich auf den Weg und im Herbst 2015 war es soweit – die kostenlose App »mpr-mobil« ging online. Seitdem hat sich viel getan. So wurden aus 6.200 Nutzern Anfang 2016 mittlerweile mehr als 10.600 Nutzer.

 

mpr - mobil. praktisch. rund um d‘Uhr

Mit der mpr-App haben Sie von überall Zugriff auf Ihre Sonder-, Güte- und Betriebsproben sowie die Ergebnisse des PAG-Tests aus Milch. Einmal geladen, sind die Daten auch offline verfügbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die App als alleinigen offiziellen Benachrichtigungsweg für Grenzwertüberschreitungen zu wählen. Im Kundenbereich der Homepage des mpr können Sie ganz einfach die bisherigen kostenpflichtigen Benachrichtigungswege über Brief oder E-Mail abbestellen.

 

Die mpr-App überzeugt

Eine push-Mitteilung in der App informiert Sie über die neuen Werte, die Grenzwertüberschreitungen erscheinen in der Übersicht als rot markierter Wert. Die App gibt es für Android- und Apple- Smartphones sowie alle gängigen Tablets und muss einmalig installiert werden.

Nutzen Sie hierfür den Play Store/App Store oder scannen den passenden QR-Code ein. Für die Registrierung nehmen Sie die gleichen Anmeldedaten (Benutzernamen und Passwort), mit denen Sie sich in den Kundenbereich auf der mpr-Homepage einloggen. Die App wird für die zwei marktführenden Betriebssysteme iOS (Apple) und Android (Google) angeboten. Der Großteil der Nutzer, knapp 82 %, nutzen die App über das Android-Betriebssystem. Hier wurde die App bereits über 10.000 Mal heruntergeladen. Die Bewertungen im Google Play Store sprechen für sich: 57 Personen gaben eine Bewertung ab - Gesamtbewertung 4,3. Beim Apple-Betriebssystem konnte aufgrund der bisher geringen Zahl der Bewertungen noch keine Aussage getroffen werden.

 

Sicher vor Hemmstoffen

Seit dem 1. Juli 2020 wird in Bayern empfindlicher auf Hemmstoffe untersucht. Der Beschluss der bayerischen Milchwirtschaft zum Einsatz des Tests »BRT hi-sense« hat im Vorfeld viele Diskussionen ausgelöst. Wie ist die Situation gut acht Monate danach?

 

120.000 Hemmstoffuntersuchungen pro Monat

In Bayern werden aktuell pro Monat ca. 120.000 Hemmstoffuntersuchungen durchgeführt. Dabei kommen von jedem Milcherzeugerbetrieb durchschnittlich 4,6 Anlieferungsmilchen pro Monat zur Untersuchung. Der langjährige Trend zeigt die erfolgreiche Arbeit der bayerischen Milcherzeuger, nach notwendigen Behandlungen ihrer Kühe Rückstände von Antibiotika aus der Anlieferungsmilch fernzuhalten. Im Durchschnitt werden (Stand September 2020) trotz empfindlicheren Tests nur etwa 20 von 100.000 untersuchten Proben als hemmstoffpositiv gefunden – eine Rate von 0,02 %, die in keinem anderen Lebensmittel tierischer Herkunft erreicht wird.

 

Kaum Anstieg hemmstoffpositiver Proben

Da der bisher angewendete Hemmstofftest bei einigen Antibiotikagruppen die gesetzlich erforderlichen Nachweisempfindlichkeiten nicht erreichte, kommt seit 1. Juli 2020 in Bayern der sensiblere Test BRT hi-sense der Firma Analytik in Milch GmbH (München), einer gemeinsamen Unternehmung des Milchwirtschaftlichen Vereins Baden-Württemberg e.V und des Milchprüfring Bayern e.V., zum Einsatz. Auch wenn mit diesem Test möglicherweise vorhandene Rückstände sensibler nachgewiesen werden, zeigen die Zahlen, dass die bayerischen Milcherzeuger die Informationen und Diskussionen im Vorfeld der Einführung gut aufgenommen und in ihre tägliche Routine umgesetzt haben, da gegenüber dem Vorjahr kaum mehr hemmstoffpositive Proben zu verzeichnen sind.

 

Wie die Grafik zeigt zeigt, kam es zwar durch den Einsatz des BRT hi-sense ab Juli erwartungsgemäß zu einer Erhöhung der positiven Nachweise von Hemmstoffen, das Niveau des Vorjahres wird aber kaum übertroffen und im Vergleich mit den Jahren 2018 und früher wurden trotz sensibleren Testsystems deutlich weniger positive Ergebnisse ermittelt. Ein großer Erfolg für die Qualitätsarbeit der bayerischen Milcherzeuger!

 

Abschließend ist festzuhalten, dass die Ziele der Umstellung bei der Hemmstoffuntersuchung in Bayern erreicht wurden: ein Mehr an Sicherheit durch lückenlosere Untersuchung ohne zusätzliche Belastungen für unsere Milcherzeuger. Die Verbände der bayerischen Milchwirtschaft haben gemeinsam das Image der Milch im nationalen und internationalen Vergleich gestärkt.

 

Quelle: MilchPur

Die Lahmheit im Blick – Machen Sie sich fit für die Bewegungsbeurteilung

Gesunde Klauen sind das Fundament jeder Milchkuh und sorgen für Vitalität und Langlebigkeit. In 90 % der Fälle führen Klauenerkrankungen zu Lamheiten, die erhebliche Verluste in Milchviehbetrieben verursachen können. Das Förderprojekt „KLAUENfitnet“ nimmt sich seit 2015 diesem Thema an und erweitert sein Angebot nun um ein digitales Hilfesystem und ein E-Learning-Programm. So können Landwirtinnen und Landwirte die Klauengesundheit ihrer Milchkühe noch besser fördern und Lahmheiten effektiver behandeln. Auf welche Anzeichen Sie achten müssen, um Veränderungen des Gangbildes bei Kühen rechtzeitig zu entdecken, erläutert anschaulich das neue E-Learning Modul von KLAUENfitnet.

Häufig werden Lahmheiten zu spät entdeckt. Schwerwiegende und schmerzhafte Klauenerkrankungen sind die Folge, die enorme finanzielle Verluste nach sich ziehen. Entscheidend für eine gute Klauengesundheit ist das frühzeitige Erkennen lahmer Tiere und eine rasche Behandlung. Erste Anzeichen für eine beginnende Lahmheit sind mit etwas Übung leicht zu erkennen. Mit Hilfe der Bewegungsbeurteilung (Locomotion Scoring), ein bewährtes Verfahren nach Sprecher et al., lassen sich Veränderungen in der Körperhaltung und der Bewegung der Tiere auf einer fünfstufigen Skala bonitieren.

Klauengesundheit nachhaltig verbessern

Das Projektteam von KLAUENfitnet hat sich zum Ziel gesetzt, die Klauengesundheit in der Milchviehhaltung nachhaltig zu verbessern und im bereits bestehenden E-Learning KLAUENfitnet ein neues Modul zur Lahmheitsfrüherkennung entwickelt. In dem Modul „Bewegungsbeurteilung bei Kühen“ werden die Veränderungen im Bewegungsbild der Kühe erläutert und in kurzen Videoeinheiten anschaulich dargestellt. Zum Abschluss haben die Nutzer die Möglichkeit, selbst Kühe zu bewerten, sich in der Bewegungsbeurteilung zu testen und das Gelernte direkt anzuwenden. Ein Merkblatt sowie ein Erfassungsbogen runden das Angebot ab und ermöglichen einen direkten Einsatz im Stall.

Das E-Learning ist kostenfrei unter Klauenfitnet aufrufbar. In verschiedenen Modulen steht den Nutzern dort umfangreiches Wissen zur Klauenpflege sowie zu verschiedenen Klauenerkrankungen und dem Klauengesundheitsmanagement zur Verfügung. Viel Spaß beim Anschauen und Lernen!

Hintergrund und Förderung

Die Entwicklung des innovativen Betriebshelfers und des E-Learning Tools ist auf zwei Forschungsprojekte aufgeteilt: Das Projekt KLAUENfitnet wurde im Programm zur Innovationsförderung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Die Förderung des Folgeprojekt KLAUENfitnet 2.0 erfolgt über die Deutsche Innovationspartnerschaft Agrar (DIP) mit Mitteln aus dem BMEL-Programm zur Innovationsförderung. Beide Projekte werden bzw. wurden vom Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) fachlich betreut. Der Verbund besteht aus dem Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. (DLQ), der Data Service Paretz GmbH (DSP), der Freien Universität Berlin, der Lemmer-Fullwood GmbH, dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. und den Vereinigten Informationssystemen Tierhaltung w. V. (vit).
Die Deutsche Innovationspartnerschaft (DIP) Agrar fördert neue Ideen aus der Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, die Marktreife zu erlangen und damit den Eingang in die landwirtschaftliche Praxis zu finden. Die vom BMEL eingerichtete Geschäftsstelle in der BLE koordiniert die DIP-Arbeit.

 

Quellen: Pressemeldung DLQ 08.12.2020 und BLE

Große Erfolge bei der Antibiotikaminimierung

Im Juli meldete das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), dass die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland im Jahr 2019 erneut zurückgegangen ist. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 52,2 auf 670 Tonnen, das sind 7,2 Prozent weniger als im Jahr 2018. Die Abgabemenge erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 Prozent. Hervorzuheben ist, dass die abgegebenen Mengen der Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken. Seit 2014 wird neben den Abgabemengen auch die Therapiehäufigkeit mit Antibiotika bei Masttieren bestimmt. Landwirte sind verpflichtet, jede Behandlung über die Wirktage des Mittels zu dokumentieren.

Tiergesundheitsmanagement

Um weiterhin aktiv die Entwicklung antimikrobieller Resistenzen zu bekämpfen, sollte Ziel sein, mittels eines umfassenden Tiergesundheitsmanagements Krankheiten vorzubeugen und die Behandlung mit Antibiotika auf das notwendige Maß zu beschränken. Bei den Konzepten zur Prävention von Krankheiten spielen deshalb Impfstoffe und auch immunmodulierende Tierarzneimittel eine bedeutende Rolle. Eine dem Tier angemessene Versorgung mit geeigneter Fütterung und Haltung sowie Diagnostika, die eine frühzeitige Erkennung von Erkrankungen ermöglichen, tragen ebenfalls dazu bei, Tiere gesund zu halten. Maßnahmen zur Infektionskontrolle und Vermeidung eines Resistenztransfers auf dem landwirtschaftlichen Betrieb sowie in vor- oder nachgelagerten Stufen der Lebensmittelkette komplettieren das Bild, um den Verbraucher mit hochwertigen Lebensmitteln vom Tier zu versorgen. Zu beachten bleibt, dass auch bei bester Hygiene und Prävention Tiere nach wie vor krank werden und behandelt werden müssen, wenn erforderlich auch mit Antibiotika.

Mit der neuen EU-Tierarzneimittel-Verordnung verbinden sich weitere Erwartungen. So soll die Verfügbarkeit von Tierarzneimitteln in den Ländern der Europäischen Union größer, der Anreiz für Innovationen gesteigert und der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen verstärkt werden. Die Verordnung soll ab dem 28. Januar 2022 zur Anwendung kommen. Sie sieht u.a. vor, dass besonders kritische Antibiotika künftig der Humanmedizin vorbehalten sein sollen.

Experten-Gremium

Ein europäisches Experten-Gremium hat bereits Empfehlungen zu diesen Kriterien und zur Kategorisierung der Antibiotika in vier Gruppen formuliert, nämlich „A: Vermeiden“, „B: Einschränken“, „C: Vorsicht“ und „D: Umsichtig“. Wichtiges Ziel ist es dabei, künftige Therapieoptionen für die Tiermedizin zu erhalten. Experten betonen, dass darüber hinaus neue Antibiotika entwickelt werden müssten. Intensiv arbeiten Wissenschaftler daran, die Mechanismen der Resistenzentwicklung und die Übertragungswege zu verstehen.

Erwartet wird, dass sich hieraus ergebende Ansatzpunkte für neue Antibiotika der Humanmedizin vorbehalten bleiben werden. Das neue Wissen wird aber auch genutzt, um bekannte Wirkstoffe zu optimieren oder andere Konzepte zur Kontrolle oder zu Alternativen weiterzuentwickeln.

Tiergesundheit trägt in entscheidendem Maß zu einer produktiven und damit ressourcenschonenden Tierhaltung in der Landwirtschaft bei. Gesunde Tiere verbrauchen weniger Ressourcen wie Futter, Wasser und damit Fläche mit der Folge, dass weniger Gülle und Emissionen anfallen. Je intensiver die Haltung und je gesünder die Tiere, desto stärker werden die Einspareffekte.

Krankheitsbedingte Verluste

Laut FAO und der Welttiergesundheitsorganisation (OIE) machen krankheitsbedingte Verluste etwa 20 % der Gesamtproduktion aus. Ein Beispiel: Mastitis-Management und Impfung verbessern die Gesundheit und das Wohlbefinden von Milchkühen. So können wirtschaftliche Einbußen von 375 kg Milchertrag bzw. bis zu 182 € pro Kuh/Jahr vermieden werden. Antibiotika sollen jedoch nicht als „billiges Produktionsmittel“ eingesetzt werden, sondern dienen der Behandlung kranker Tiere. Die prophylaktische Anwendung von Antibiotika ist verboten. Auch als sogenannte Leistungsförderer dürfen sie in der Europäischen Union bereits seit 2006 nicht mehr eingesetzt werden.

Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) vertritt die führenden Hersteller von Tierarzneimitteln (Pharmazeutika und Biologika), Diagnostika und Futterzusatzstoffen in Deutschland. Die Mitgliedsunternehmen sind in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung dieser Produkte aktiv und repräsentieren dabei mehr als 95 % des deutschen Marktes. Der BfT ist korporatives Mitglied im Verband der Chemischen Industrie (VCI), im Weltverband der Tiergesundheitsindustrie (HealthforAnimals) und im europäischen Verband der Tiergesundheitsindustrie (AnimalhealthEurope).

 

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT)

Informationen zum neuen Hemmstofftest

Die Verbände der bayerischen Milchbranche haben sich darauf verständigt, ab 1. Juli 2020 für den Hemmstoffnachweis in der Anlieferungsmilch einen neuen Test anzuwenden. Mit der Anwendung des BRT hi-sense wird für alle Lebensmittelunternehmer in Bayern - Milcherzeuger und Molkereien - bezüglich der Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Höchstrückstandsmengen für Antibiotika Rechtssicherheit geschaffen.

Zu den wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang wurden gemeinsam Antworten (FAQs) formuliert.

 

1. Was ist der BRT hi-sense und wofür wird er eingesetzt?

Der Brillantschwarz-Reduktionstest (BRT) „BRT hi-sense“ der Firma Analytik in Milch GmbH (AIM) dient zum Nachweis von Hemmstoffen und Tierarzneimittel-Rückständen in der Milch.

2. Warum wird der BRT hi-sense eingeführt?

Aufgrund des EU-Lebensmittelhygienerechts ist jeder Lebensmittelunternehmer seit 2006 zur Einhaltung der festgelegten Rückstandshöchstmengen (Maximum Residue Limits - MRLs) verpflichtet. Für Deutschland ist seit 2008 die Milch-Güteverordnung (MilchGüV) nationales Kontrollregime zur Umsetzung dieser Verpflichtung. Mit der anstehenden sich jedoch immer weiter verzögernden Novellierung der MilchGüV (letzte Novellierung 2010) werden bundesweit verpflichtende grundsätzliche Vorgaben zur Untersuchung auf Hemmstoffe getroffen. Der BRT hi-sense erfüllt hierbei alle Anforderungen an die künftig in der RohmilchGütV gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen in Anlage 2 Abschnitt D Nr. 1*. Der derzeit üblicherweise eingesetzte Hemmstoffnachweis weist hinsichtlich der Anforderungen des EU-Rechts Schwächen bei der Nachweisempfindlichkeit verschiedener Substanzgruppen auf. Mit der Einführung des BRT hi-sense werden die Anforderungen der aktuell gültigen MilchGüV sowie des EU-Rechts (auf MRL-Niveau) erfüllt, und es wird somit Rechtssicherheit geschaffen.

3. Worin liegt der Unterschied zum aktuellen Test für Hemmstoffnachweise?

Der BRT hi-sense erfasst im Vergleich zum aktuellen BRT Hemmstofftest bestimmte Hemmstoffgruppen wie Sulfonamide, Makrolide, Aminoglycoside oder Tetracycline sensitiver. Übrigens: Weder der aktuelle Hemmstofftest, noch der BRT hi-sense reagieren bei guter fachlicher Praxis auf Reinigungsmittel.

4. Werden durch den Einsatz des BRT hi-sense eine höhere Anzahl von positiven Hemmstofffällen auftreten?

Da bestimmte Hemmstoffe besser erfasst werden, kann es bei einer 1:1 Betrachtung der beiden Testsysteme zu einer höheren Anzahl von Befunden kommen. Laut Milchprüfring Bayern e.V. lag die Häufigkeit von positiven Befunden 2019 bei 0,0147 %. In 2019 erhielten bei ca. 1,37 Millionen untersuchten Proben in Bayern 157 Betriebe Hemmstoffabzüge. Aus diesen Zahlen geht hervor, dass in Bayern nur eine sehr geringe Zahl von Hemmstoffbefunden vorliegt und die Milcherzeuger sehr verantwortungsvoll mit diesem Thema umgehen. Nähere Informationen zu Auswertungen des Milchprüfrings finden Sie unter: https://www.mpr-bayern.de/de/Infothek#mpr_download_238

5. Wann wird der BRT hi-sense genau eingeführt?

Der BRT hi-sense wird ab 1. Juli 2020 vom Milchprüfring Bayern e.V. zum Nachweis von Hemmstoffen und Tierarzneimittel-Rückständen in der Milch, auch im Rahmen der gesetzlichen Milchgüteprüfung, eingesetzt. Zuvor gibt es eine Einführungsphase beim Milchprüfring von 3 Monaten (ab dem 1. April 2020), in der die Rohmilch parallel zum aktuellen Test auch mit dem BRT hi-sense untersucht wird.

6. Welche Funktion hat die Einführungsphase?

Die Einführungsphase dient einem möglichst reibungslosen Wechsel der Nachweismethoden, in dem betroffene Erzeuger durch Rückmeldung zu Befunden seitens des Milchprüfring Bayern e.V. informiert werden. Überdies wertet der Milchprüfring das Vorkommen verschiedener Substanzgruppen aus.

7. Welche Konsequenzen hat ein positiver BRT hi-sense Hemmstoffnachweis während der Einführungsphase auf meine Milchablieferung?

Ein positiver Hemmstoffnachweis durch den BRT hi-sense während der Einführungsphase führt nicht zum Milchgeldabzug. Die Molkerei erhält in der Einführungsphase keine Informationen über positive Ergebnisse mit dem BRT hi-sense. Die Ergebnisse des aktuellen BRT Hemmstofftests führen im Rahmen der MilchGüV wie bisher zu den rechtlich festgelegten Konsequenzen.

8. Fallen durch die Einführung des BRT hi-sense höhere Kosten an?

Ja, es fallen höhere Kosten an u.a. wegen höherer Materialkosten und einer längeren Bebrütungszeit des Tests. Die Kosten für die Güteprüfung zahlt nach MilchGüV die Molkerei.

9. Kann ich wie bisher auf meinem Betrieb die Milch selbst testen?

Die Wahl des geeigneten Testsystems muss wie bisher immer im Einzelfall entschieden werden, da hier verschiedene Faktoren Einfluss nehmen, wie u.a. die Art der Behandlung (Medikament, Wirkstoff) oder die Art der Probe (Einzelgemelk, Sammelmilch). Eine Empfehlung der Firma Analytik in Milch (AIM) finden Sie unter: www.aim-bayern.de.

 

Hinweis: Ausschlaggebend für die Einstufung nach MilchGüV ist die Untersuchung des Milchprüfring Bayern e.V. als beliehener Unternehmer des Freistaats Bayern für die Umsetzung der MilchGüV in Bayern.

Haben Sie weitere Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an uns unter mpr@mpr-bayern.de oder unter dem Kontaktformular. Die FAQs finden Sie auch zusammengefasst als pdf unter FAQs zur Einfuhrung des BRT hi-sense - mpr 15Apr2020.pdf

 

* Antibiotika aus der Gruppe der Chinolone unterliegen abweichenden Anforderungen und werden zweimal jährlich mit anderen Testsystemen untersucht; siehe Anlage 2 Abschnitt D Nr. 2.

 

Quelle: mpr, Stand 15.04.2020

Teil 10: Wie nutze ich Zellzahl-Informationen für meinen Betrieb?

In unserer Zellzahl-Serie haben wir über verschiedene Themen rund um die „Zellen in der Milch“ informiert. Sie wissen, warum Zellen in der Milch sind, wie sie gezählt werden und welche Informationen darüber zur Verfügung stehen.

Mit dem Verlauf der Tankmilch-Zellzahlen aus der Güteuntersuchung der Milch und den Zellzahlen der Einzelkühe aus der Milchleistungsprüfung beim LKV haben Sie die wichtigsten Instrumente in der Hand um die Situation in Ihrem Betrieb zu beurteilen. Insbesondere die Eutergesundheitskennzahlen aus dem monatlichen LKV-Bericht bieten die Möglichkeit, einzelne Aspekte der Eutergesundheit in Ihrer Herde zu verfolgen und damit ein für Ihren Betrieb individuelles Frühwarnsystem einzurichten (siehe dazu unsere Teile 4, 5 und 6 sowie www.die-milchkontrolle.de).

Was können Sie aber tun, wenn Sie selber nicht mehr weiterwissen, wenn Sie fachliche Hilfe von außen zuziehen wollen oder einfach nur einen Ansprechpartner für Ihre spezifischen Fragen und Anliegen in Bezug auf die Eutergesundheit Ihrer Herde brauchen?

  1. Sprechen Sie mit Ihrem Hoftierarzt! Ihr Tierarzt ist der Fachexperte für Tiergesundheit, kennt Ihren Betrieb und kann die Situation beurteilen. Auf Ihren Impuls hin wird er gemeinsam mit Ihnen zielführende Maßnahmen ergreifen oder Ihnen einen externen Experten empfehlen können, mit dem Sie gemeinsam die nächsten Schritte gehen können.
     
  2. Nehmen Sie die Möglichkeiten der spezifischen Melkberatung beim LKV wahr! Die LKV-Melkberater haben Erfahrung mit einer Vielzahl von Betrieben und können gemeinsam mit Ihnen dafür sorgen, dass die Grundlagen stimmen. Eine technisch und hygienisch einwandfreie Melkanlage zusammen mit Ihrer optimierten Melkarbeit und einem Eutergesundheitsmanagement nach guter fachlicher Praxis bilden die Basis für weitere Verbesserungen in Ihrem Betrieb.
     
  3. Ziehen Sie den Eutergesundheitsdienst des Tiergesundheitsdienstes Bayern e.V. (TGD) hinzu, wenn es um die Lösung spezieller Probleme geht und Sie zusammen mit Ihrem Hoftierarzt eine grundlegende Problemanalyse vornehmen wollen. Die für Sie zuständige regionale TGD-Geschäftsstelle finden Sie unter http://www.tgd-bayern.de/tgd-uebersicht.php?DOC_INST=94 oder kontaktieren Sie den TGD per eMail unter rgd-egd@tgd-bayern.de.

Teil 9: Wie wird Zellzählung weltweit einheitlich und vergleichbar?

„Vergleichen“ bedeutet, „etwas prüfend nebeneinanderhalten, gegeneinander abwägen um Unterschiede oder Übereinstimmungen festzustellen“, so ist im Wörterbuch zu lesen (z.B. unter www.duden.de). Soll die Länge von zwei Gegenständen verglichen werden, so scheint das recht einfach zu sein: man hält sie nebeneinander und sieht sofort, welcher Gegenstand länger ist. Sind die Gegenstände nicht so einfach nebeneinander zu halten, benutzen wir einen Meterstab, auf dem wie die Längen auf einer Messwertskala ablesen können; dadurch werden Längen durch den Vergleich der gemessenen Werte vergleichbar. Dass unterschiedliche Meterstäbe vergleichbare Messwerte liefern, wird dadurch sichergestellt, dass sie an einer Referenz, einem „Ur-Meter“ ausgerichtet werden, auf dessen Länge man sich weltweit geeinigt hat.

Übertragen wir das auf die Zellzählung, ergeben sich einige Fragen: Mit welcher Methode wird die Zellzahl gemessen? Was ist die Referenz und gibt es einen „Urmeter der Zellzählung“? Wie stellen wir sicher, dass eine Zellzahl, die in Neuseeland oder in Asien gemessen wird, mit Zellzahlen in Europa vergleichbar ist? Schließlich hängen wichtige Regelungen und Informationen wie z.B. die Bezahlung der Milch oder Zuchtwerte von Kühen und Bullen von diesen Messwerten ab.

Mit diesen Fragen beschäftigt sich seit gut 10 Jahren eine internationale Arbeitsgruppe, bestehend aus Experten des Internationalen Milchwirtschaftsverbandes IDF (International Dairy Federation – www.fil-idf.org) und von ICAR, dem Internationalen Komitee für Leistungsprüfungen in der Tierproduktion (www.icar.org). Ziel ist es, ein weltweit einheitliches und praxistaugliches Referenzsystem für die Zellzählung zu erarbeiten und zu etablieren, welches die globale Äquivalenz der gemessenen Werte sicherstellt.

Der Milchprüfring Bayern e.V. beteiligt sich von Anfang an an diesem Projekt und leistet verschiedene Beiträge um die verschiedenen Elemente eines solchen Referenzsystems zu entwickeln und in der Praxis einzuführen.

  • Zusammen mit unseren holländischen Kollegen von qlip arbeiten wir im Projekt MIAMi daran, die Referenzmethode für die Zellzählung genauer und kostengünstiger zu machen, indem wir moderne mikroskopische Methoden und Bildauswerteverfahren prüfen, auf die Milch anpassen und entwickeln.
  • Gemeinsam mit den Kollegen der internationalen Arbeitsgruppe helfen wir dem Joint Research Center der EU in Geel, Belgien, einen „Urmeter der Zellzählung“ zu entwickeln und herzustellen, ein primäres und lange haltbares Referenzmaterial, das weltweit einsetzbar ist und als „goldener Standard“ für die Zellzählung dienen wird.
  • Mit unserem Tochterunternehmen, der QSE GmbH, produzieren wir schon heute zertifizierte Referenzmaterialien, die von den Laboren als „Anker“ benutzt werden, um ihre Messmethoden zu überprüfen und an der gültigen Referenzmethode auszurichten.
  • Schließlich treiben wir als Partner des großen EU-Projekts „MetroFood“ ein Modellvorhaben voran, um das Referenzsystem für die Zellzählung international zu testen und eine Pilotanwendung zu organisieren, mit der die Machbarkeit und Funktionsfähigkeit des Referenzsystems gezeigt werden soll.

Dann ist es „nur“ noch Aufgabe der Regierungen und Organisationen weltweit dieses System auch umzusetzen und damit die Zellzählung global einheitlicher und vergleichbarer zu machen. Mehr Informationen finden Sie unter https://www.fil-idf.org/news-room/newsletters/ oder schreiben Sie uns eine eMail (cbaumgartner@mpr-bayern.de), wir informieren Sie gerne.

 

Teil 8: Zellen mit modernen Methoden-Augen sehen

 

Hintergrund:
Die Bestimmung der Zellzahl, einem wichtigen Bewertungskriterium für die Rohmilchqualität und die Eutergesundheit der Kühe, erfolgt in Routinelabors weitestgehend automatisiert mit Hochdurchsatzgeräten. Die Analysenergebnisse unterliegen einer strengen Qualitätssicherung. Maßnahmen zur Qualitätssicherung beinhalten u.a. einen nationalen und internationalen Vergleich mit anderen Rohmilchlabors sowie einen Abgleich mit der mikroskopischen Zellzahlbestimmung, bei der ein Milchtropfen auf einen Objektträger gegeben, angefärbt, getrocknet und die Zellen unter dem Mikroskop ausgezählt werden. Die mikroskopische Zellzahlbestimmung ist in der bisherigen Form sehr arbeits- und zeitintensiv und setzt ein hohes Maß an Erfahrung und Übung bei den Untersuchern voraus. Das Verfahren ist in der Norm DIN EN ISO 13366-1:2008 geregelt.

Projektziel:
Ziel des MIAMi Projekts ist es, die mikroskopische Zellzahlbestimmung nach DIN EN ISO 13366-1:2008 mit modernen Techniken weiterzuentwickeln und so den Praxiseinsatz zu erleichtern. Dies soll über verbesserte und vereinfachte Färbetechniken, automatisierte Abläufe am Mikroskop und einer automatisierten, Software basierten Bildanalyse erreicht werden. Neben der Bestimmung der Gesamtzellzahl soll in Zukunft auch zwischen unterschiedlichen Zelltypen unterschieden werden.

 

Geplante Arbeiten:

  • Probenvorbereitung und Auswertung: Verbesserung der Ergebnisqualität durch das Mikroskopieren von flüssiger anstatt von getrockneter Milch und der gesamten auf dem Objektträger aufgebrachten Milch anstatt von Teilbereichen.
  • Testen verschiedener Fluoreszenzfarbstoffe: Gibt es inzwischen Farbstoffe, welche die Zellen in der Milch und deren Strukturen besser und deutlicher darstellen als die aktuell verwendeten Farbstofflösungen? Mit welchen Farbstoffen können die einzelnen Zelltypen am besten voneinander unterschieden werden?
  • Automatisierte Auswertung: Moderne Mikroskope können angefärbte Milchausstriche auf Objektträgern selbstständig abfahren und abfotografieren, es ist keine manuelle Untersuchung mehr nötig. Auch die Entscheidung, was als Zelle gezählt wird und was nicht soll nicht mehr subjektiv, d.h. vom Untersucher abhängig erfolgen, sondern automatisiert mit Hilfe einer Bildauswertesoftware.

Teil 7: Zelldifferenzierung, was ist das?

Dass im Rahmen der Milchkontrolle (MLP) die Zellzahl in der Milch mit Hilfe von Hochdurchsatzgeräten kontinuierlich kontrolliert wird, wissen Sie bereits. Seit geraumer Zeit können aber mit einer neuen Gerätegeneration (FM 7 DC) die Zellen nicht nur gezählt, sondern gleichzeitig auch unterschieden, also differenziert werden. Für ein Projekt wurden beim mpr deshalb vor einiger Zeit fünf FM 7 DC-Geräte der Firma Foss in Betrieb genommen.

 

Zelldifferenzierung – Was bedeutet das genau?

Allgemein wird angenommen, dass die Eutergesundheit bei einer Gesamtzellzahl von < 100.000 Zellen/ml Milch ungestört ist. Ist die Eutergesundheit gestört, steigt die Zahl der somatischen Zellen an und die Anteile der Leukozyten (verschiedene Zellen des Immunsystems), welche für die erfolgreiche Bekämpfung von Euterinfektionen von wesentlicher Bedeutung sind, verändern sich.

Drei unterschiedliche Typen von Leukozyten lassen sich in der Milch unterscheiden: Makrophagen, polymorphkernige neutrophile Granulozyten (PMN) und Lymphozyten. Diese unterschiedlichen Immunzellen übernehmen nicht nur spezifische Aufgaben bei der Abwehr von Erregern, sie weisen auch charakteristische morphologische Unterschiede (Größe, Form, Beschaffenheit) auf und lassen sich dadurch mit Farbstoffen charakteristisch anfärben. Die Unterschiede macht man sich bei der Zelldifferenzierung zunutze. Unter Zelldifferenzierung versteht man, dass parallel zur Gesamtzellzahl auch die Anteile der unterschiedlichen Zellarten bestimmt werden.

 

Das Projekt ZellDiX

 

ZellDiX ist ein Verbundprojekt des DLQ (Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V.) und der Freien Universität Berlin.

 

 

Ziel von ZellDiX ist es, routinemäßig mit jeder Milchkontrolle den Zelldifferenzierungsindex (ZDI %) zu erheben. Der ZDI gibt Informationen darüber, wie sich die Gesamtzellzahl der somatischen Zellen in der Milch aus den verschiedenen Zellarten zusammensetzt. Mit Hilfe dieser Information sollen im Rahmen von ZellDiX prognostische Werkzeuge etabliert werden die beschreiben, wie sich die Eutergesundheit in Zukunft entwickeln wird. Zurzeit werden dafür von der FU Berlin mehr als 10 Millionen Daten von Messungen am mpr, LKV Nordrhein-Westfalen und LKV Berlin-Brandenburg ausgewertet.

 

Quelle: zelldix.de

 

 

Teil 6: Eine eigene Eutergesundheitskennzahl für Erstlaktierende

Im Rahmen der Milchkontrolle (MLP) wird die Zellzahl jeder Kuh kontinuierlich erfasst. Zusätzlich zu den ermittelten tierindividuellen Zellzahlen werden den Landwirten auch sechs daraus berechnete Eutergesundheitskennzahlen zur Verfügung gestellt. Diese Kennzahlen erlauben einen schnellen und dabei doch detaillierten Überblick über die Eutergesundheit der Herde.

Die Kennzahl „Erstlaktierendenmastitisrate“ ist von erheblicher Bedeutung, stellen Erstlaktierende doch das genetische Potential der Herde und die Zukunft des Betriebes dar.  

Eine hohe Erstlaktierendenmastitisrate kann vielfältige Ursachen haben und oft liegt der Infektionszeitpunkt schon vor dem Beginn der Laktation. Für eine geringe Erstlaktierendenmastitisrate sollte den folgenden Bereichen spezielle Aufmerksamkeit gewidmet werden:

  • Die Haltungs- und Fütterungsbedingungen sollten hygienisch einwandfrei (inkl. effektiver Fliegenbekämpfung) und bedarfsgerecht sein.
  • Um Infektionen zwischen den Tieren zu verhindern, sollten Trockensteher und tragende Jungtiere getrennt voneinander aufgestallt werden.
  • Durch das Ansaugen durch andere Tiere, wird der schützende Keratinpfropf im Strichkanal gelöst und Erreger können leichter in die Euterviertel eindringen. Solche Tiere sollten deshalb am Ansaugen gehindert oder aus der Gruppe entfernt werden.

Sie möchten gerne noch mal etwas nachlesen?  Auf den Seiten der milchkontrolle.de und in der Infothek der Seite www.milchkontrolle.de  finden Sie weitere interessante Informationen zu den Eutergesundheitskennzahlen.

In den kommenden Beiträgen werden wir Ihnen einige Projekte rund um die Bestimmung der Zellzahl im Labor vorstellen.

 

Quelle: www.die-milchkontrolle.de

 

Teil 5: Was bedeuten die zwei Eutergesundheitskennzahlen für die Trockenperiode?

Um die Effizienz der Trockenperiode zu beurteilen, sind die folgenden zwei Kennzahlen relevant:

Neuinfektionsrate in der Trockenperiode

Die Neuinfektionsrate in der Trockenperiode beschreibt den Anteil der Tiere, die in der letzten Milchkontrolle vor dem Trockenstellen ≤ 100.000 Zellen/ml hatten, in der ersten Milchkontrolle nach der Kalbung hingegen > 100.000 Zellen/ml aufwiesen. Diese Kennzahl wird durch Faktoren während der Trockenperiode, aber auch während des geburtsnahen Zeitraums beeinflusst. Bei einer erhöhten Neuinfektionsrate in der Trockenperiode sind die Ursachen im Bereich der Stallhygiene (z.B. zu lange Nachstreuintervalle und zu viele Fliegen) und im Trockenstellmanagement (z.B. hohe Milchleistung zum Trockenstellen, Art des Trockenstellens) zu suchen.

 

 

 

 

 

 

 

Heilungsrate in der Trockenperiode

Diese Kennzahl beschreibt die Tiere, die mit > 100.000 Zellen/ml trockengestellt wurden, in der ersten Milchkontrolle nach der Kalbung jedoch einen Zellgehalt von ≤ 100.000 aufweisen und damit erfolgreich ausgeheilt werden konnten. Durch ein gutes Trockenstellmanagement können subklinische Euterentzündungen während der Trockenperiode gut ausgeheilt werden. Ist die Heilungsrate jedoch gering, können folgende Ursachen vorliegen: Verzicht auf geeignete antibiotische Trockensteller, die Neuinfektionsrate während der Trockenperiode ist hoch, es gibt zu viele unheilbar kranke Tier im Bestand oder eine Überbelegung liegt vor.

 

 

 

 

 

 

 

Für eine optimale Interpretation werden diese beiden Kennzahlen im Eutergesundheitsbericht sowohl als Monats- als auch als gleitendes Jahresmittel berechnet.

In der kommenden Woche werden wir Ihnen die letzte Eutergesundheitskennzahl für die Erstlaktierenden vorstellen. In der Zwischenzeit erhalten Sie auf den Seiten der milchkontrolle.de und in der Infothek der Seite www.milchkontrolle.de  weitere interessante Informationen zu den Eutergesundheitskennzahlen.

 

Quelle: www.die-milchkontrolle.de

 

Teil 4: Was verraten die Eutergesundheitskennzahlen während der Laktation?

Für den Zeitraum der Laktation sind die folgenden drei Kennzahlen relevant:

 

Anteil eutergesunder Tiere

Diese Kennzahl erfasst den Anteil der Tiere mit einem Zellgehalt ≤ 100.000 Zellen/ml an allen laktierenden Tieren in der aktuellen Milchkontrolle. Die kontinuierliche Überwachung dieser Kennzahl ermöglicht die frühzeitige Erkennung von zunehmenden Neuinfektionen. Durchschnittlich liegt der Anteil der eutergesunden Tiere auf deutschen Betrieben bei mehr als 50 Prozent. Ein niedrigerer Wert ist ein Anzeichen für ein erhöhtes Mastitisrisiko auf dem Betrieb. Ursachen dafür können Managementfehler im Bereich der Tierhaltung, beim Melken und in der Fütterung sein. Chronisch infizierte Tiere dienen zudem als Ansteckungsherd für gesunde Kühe und müssen identifiziert werden. Die Wirksamkeit ergriffener Verbesserungs- und Behandlungsmaßnahmen kann über diese Kennzahl kontrolliert werden.

 

 

 

Neuinfektionsrate in der Laktation

Mit dieser Kennzahl wird der Anteil der Tiere mit einem Zellgehalt > 100.000 Zellen/ml in der aktuellen Milchkontrolle an allen Tieren mit einem Zellgehalt ≤ 100.000 Zellen/ml in der vorherigen Milchkontrolle ausgewiesen. Wenn sich Tiere vermehrt während der Laktation infizieren, deutet dies auf Änderungen der Abläufe im Betrieb hin. Die folgenden Bereiche sollten Sie bei der Ursachenforschung genau unter die Lupe nehmen: Melkroutine und Melkhygiene, Tierhaltung und Fütterung. Eventuell wurden auch neue Produkte auf dem Betrieb eingeführt? Für eine optimale Aussagekraft sollte die Neuinfektionsrate sowohl für Kalender-, als auch für Laktationsmonate beurteilt werden.

 

 

 

 

 

Anteil chronisch euterkranker Tiere mit schlechten Heilungsaussichten

Diese Kennzahl definiert sich über den Anteil der Tiere an allen aktuell laktierenden Kühen, die jeweils in den vergangenen drei aufeinanderfolgenden Milchkontrollen einen Zellgehalt > 700.000 Zellen/ml aufweisen. Chronisch euterkranke Tiere stellen ein Infektionsrisiko für die gesamte Herde dar und weitere Behandlungsversuche sind oft nicht zielführend. Es ist wichtig, diese Tiere zusammen mit einem Tierarzt zu identifizieren und konsequente Maßnahmen zu treffen.

 

In den kommenden Wochen werden wir Ihnen weitere Eutergesundheitskennzahlen vorstellen. In der Zwischenzeit erhalten Sie auf den Seiten der milchkontrolle.de und in der Infothek der Seite www.milchkontrolle.de  weitere interessante Informationen zu den Eutergesundheitskennzahlen.

 

Quelle: www.die-milchkontrolle.de

Teil 3: Was machen Zellen in der Milch?

Zellen kommen in jeder Milchdrüse vor und sind deshalb ein natürlicher Bestandteil von Milch. Zellen in der Milch sind hauptsächlich körpereigene Abwehrzellen, die die Milchdrüse gesund erhalten sollen. Aber auch verbrauchte Gewebszellen oder Epithelzellen der Milchgänge werden über die Milch aus dem Euter ausgeschieden. So enthält jede Milch einige Zehntausend Zellen pro Milliliter, auch wenn das Euter völlig gesund ist.

Was macht die Zellzahl so interessant?

Die Zahl der Zellen in der Milch gibt einen Hinweis auf den Gesundheitsstatus des Drüsengewebes, aus dem die Milch stammt. Kommt es im Euter zu einer Entzündung – meist ausgelöst durch eine Infektion mit Keimen, aber auch nach mechanischen Traumata wie Schlägen oder Tritten auf das Euter – so strömen Abwehrzellen aus dem Gewebe und aus dem Blut in die Milch und versuchen die Ursache für die Entzündung zu beseitigen. Dabei folgen die zeitlichen Verläufe der Zellzahlen und auch die Zusammensetzung der Zellarten bestimmten biologischen Mustern, je nach Ursache und Dauer der Entzündung.

Euterentzündungen können hoch akut und mit ausgeprägten Symptomen wie Schwellung, Rötung der Euterhaut, Schmerzen oder erhöhter Temperatur auftreten. Dabei ist die Milch meist sinnfällig verändert und weist Klumpen auf oder ist wässrig bzw. blutig. Derartige Euterentzündungen (Fachausdruck = Mastitiden) werden als klinische Mastitis bezeichnet.

Sind mit normalen menschlichen Sinnen keine derartigen Veränderungen erkennbar, so werden Euterentzündungen als subklinisch bezeichnet, also als „unter der Wahrnehmungsgrenze“. Subklinische Mastitiden können nur mit Hilfsmitteln erkannt werden. Das wichtigste dieser Hilfsmittel ist die Zellzahl in der Milch.

 

Geht die Zellzahl wieder zurück?

Ist die Zellzahl erhöht und liegen keine offensichtlichen Gründe für eine Störung der Eutergesundheit vor, so stellt sich die Frage, ob die Zellzahl aufgrund einer chronischen Veränderung des Eutergewebes dauerhaft erhöht bleibt oder ob mit einer völligen Ausheilung und damit mit einer Normalisierung der Zellzahl bis unter 100.000 Zellen pro Milliliter zu rechnen ist. Grundsätzlich gilt, dass mit zunehmend längerer Krankheitsgeschichte, also mit zunehmender Dauer einer Zellzahlerhöhung, die Aussicht auf Heilung abnimmt. Bei derartigen chronischen Verläufen ist nicht mehr mit einer dauerhaft niedrigen Zellzahl zu rechnen, auch nicht bei entsprechender tierärztlicher Behandlung. Moderne Statistik-Werkzeuge ermöglichen es, eine Prognose zum künftigen Zellzahlverlauf zu erstellen und dadurch Managemententscheidungen im Betrieb zu unterstützen. Das LKV Bayern wird dazu in Zusammenarbeit mit seinen Projektpartnern bis zum Jahresende 2019 entsprechende Anwendungen anbieten (siehe www.zellDix.de).

In den nächsten Teilen unserer Zellzahlserie informieren wir Sie über die Euterkennzahlen.

Teil 2: Die Zellzahl - wie wird sie bestimmt?

Anhand der Zellzahl kann auf die Eutergesundheit der Milchkühe geschlossen werden. Milch gesunder Euterviertel enthält in der Regel nicht mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter. Im ersten Teil unserer Zellzahl-Serie sind wir bereits darauf eingegangen, was unter der Zellzahl zu verstehen ist. Aber wie wird die Zellzahl bestimmt? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach Methode sind diese unterschiedlich genau.

Schalmtest oder California-Mastitis-Test: Dieser Test eignet sich zur unmittelbaren Anwendung im Stall an der Kuh und ist deshalb in der Praxis nicht wegzudenken. Etwas Milch jedes Viertels wird in eine Testschale gemolken und mit der Testflüssigkeit vermischt. Nach einigen Sekunden kann beurteilt werden, ob die Zellzahl erhöht ist und wie ausgeprägt diese Erhöhung ist.

Mikroskopische Zellzahlbestimmung: Bei der mikroskopischen Zellzahlbestimmung wird ein Milchtropfen auf einen Objektträger gegeben, angefärbt und ausgezählt. Das Verfahren ist relativ arbeits- und zeitintensiv und findet deshalb wenig Anwendung. Außerdem besteht je nach Untersucher eine gewisse Schwankungsbreite bei dem Ergebnis.

Automatisierte Verfahren: Im Labor des Milchprüfrings werden die Milchproben vollautomatisch mit Hilfe des Fossomatic-Gerätes untersucht. Dadurch können viele Proben in kurzer Zeit – bis zu 600 Proben pro Stunde – auf die Zellzahl analysiert werden. Die Untersuchung mit dem Fossomatic-Gerät beruht auf der Anfärbung der Zell-DNS mit einem speziellen fluoreszierenden Farbstoff. Eine Mischung aus Milchprobe und Farbstofflösung wird bei der Analyse, umgeben von einem Trägerflüssigkeitsstrom, durch eine Durchflussmesszelle geführt. In der Durchflussmesszelle werden die eingefärbten Milchzellen mit Hilfe eines Lasers gezählt und in die Zellzahl je ml Probe umgerechnet.

Die Zellzahl ist nur ein indirekter Indikator für die Eutergesundheit. Um genau festzustellen, wie es um die Eutergesundheit bestellt ist, kann eine mikrobiologische Untersuchung beim TGD Bayern in Auftrag gegeben werden. Weitere Maßnahmen sollten dann mit dem Hoftierarzt abgesprochen werden.

Teil 1: Zellzahl - was ist das genau?

Die Zellzahl in der Milch ist eines der Bewertungskriterien für die Rohmilchqualität. Anhand des Zellgehalts der Milch kann die Eutergesundheit der Milchkühe beurteilt werden.

Bei den somatischen (körpereigenen) Zellen handelt es sich zum Beispiel um Lymphozyten, polymorphkernige neutrophile Granulozyten (sog. PMN) oder Makrophagen, also Zellen des Immunsystems und um Epithelzellen (abgeschilferte Gewebszellen).

Die Zellzahl wird in Zellen pro Milliliter (Zellen/mL) angegeben. Die Zellzahl in der Tankmilch muss laut Milchgüteverordnung und EU-Lebensmittelhygieneverordnung unter 400.000 Zellen/mL liegen. Wird diese Grenze im Durchschnitt über drei Monate überschritten, so erfolgt ein Abzug vom Milchgeld. Bei Überschreitung in mehr als drei Monaten in Folge darf die Milch nicht mehr als Lebensmittel verwendet werden. In Bayern lag 2018 die durchschnittliche Zellzahl (geometrischer Mittelwert) bei 167.000 Zellen/mL, was auf eine vergleichsweise gute Eutergesundheit hindeutet.

Der Zellgehalt der Anlieferungsmilch wird in Bayern mindestens 4 x monatlich untersucht. Der Großteil der Molkereien gibt aber mehr Proben im Auftrag, so dass bei vielen Landwirten von jeder Abholung eine Probe vorliegt.

Auf Einzeltierebene bedeutet ein erhöhter Zellgehalt immer eine eingeschränkte Milchleistung. Der Zellgehalt eines gesunden Euters liegt bei unter 80.000 bis maximal 100.000 Zellen/mL. Bereits Zellgehalte von über 100.000 Zellen/mL weisen auf eine Störung der Eutergesundheit hin. Bei Zellzahlen von 400.000 Zellen/mL und darüber ist mit einer Leistungsminderung von 10 % und mehr zu rechnen.

In den nächsten Wochen informieren wir Sie über rund um das Thema Zellzahl. Haben Sie noch Fragen? Dann nutzen sie einfach unser Kontaktformular.
 

Schalmtest – so wird´s gemacht!

Um Zellzahlerhöhungen und Mastitis gezielt zu bekämpfen stehen dem milchwirtschaftlichen Betrieb verschiedene Mittel zur Verfügung. Auffällige Werte im MLP-Zwischenbericht können bereits auf eine Eutererkrankung hinweisen. Als einfaches Mittel, um festzustellen, welches Euterviertel betroffen ist, kann ein Schalmtest verwendet werden.

Mit Hilfe einer Testflüssigkeit und einer Melkschale für den Schalmtest kann ein sehr einfacher Schnelltest durchgeführt werden. Reagiert die Milch mit der Testflüssigkeit zu einem schlierigen oder gelartigen Gemisch, so ist ratsam, eine Milchprobe von diesem Tier zu nehmen. Soll die genaue Zellzahl eines Euterviertels bestimmt werden, kann eine Betriebsprobe zur Untersuchung beim Milchprüfring in Auftrag gegeben werden. Der Milchsammelwagenfahrer wird eine entsprechende Probeflasche zur Verfügung stellen. Nach dem Abfüllen der Probe wird der Fahrer die Probe zur Untersuchung ins Labor weiterleiten. Die Werte der Betriebsprobe werden – wie gewohnt – zur Verfügung gestellt.

Bei gehäuftem Auftreten von Mastitisfällen kann mit Hilfe einer mikrobiologischen Untersuchung und eines Resistenztests der Erreger frühzeitig identifiziert und hinsichtlich möglicher Behandlungswege beurteilt werden. Das weitere Vorgehen sollte dann mit dem Hoftierarzt besprochen werden. Auch der TGD Bayern e.V. ist ein wertvoller Ansprechpartner, wenn es um die Diagnostik und die Bearbeitung von Bestandsproblemen geht.

Ein interessantes Lehrvideo über die Durchführung des Schalmtests finden Sie unter https://www.youtube.com/watch?v=A55xST7lAXc

 

Quelle: Herz/mpr